Mit wenigen Klicks kann man bei verschiedenen Online-Anbietern günstige Body-Cams erstehen, die neben der Hauptzielgruppe „Verbraucher“ auch für den Einsatz beim Sicherheitspersonal werben. Auf den ersten Blick scheint es so, als lasse sich eine solche „Verbraucher Body-Cam“ gegen eine professionelle Version austauschen, die denselben Zweck – den Schutz von Einsatzkräften und die Deeskalation von Konfliktsituationen — gleichermaßen erfüllt.
Wir erklären, warum Sicherheitskräfte unbedingt auf eine professionelle Body-Cam setzen sollten.
Wie ist die Rechtslage zur Verwendung von Body-Cams?
Body-Cams dürfen Situationen nur mit Bild und Ton aufnehmen, wenn ein bestimmter Zweck (z.B. ein Konflikt oder eine Gefahrensituation) vorliegt. Rechtlich zählen die Beweissammlung zur Strafverfolgung (liegt im Verantwortungsbereich der Polizei) und die Erhöhung des eigenen Sicherheitsgefühls nicht dazu.
Außerdem gilt: Vor der Nutzung einer Body-Cam muss ein Einsatzkonzept (DSGVO-konformer Body-Cam Einsatz — Alles was Sie beachten müssen (netco.de)) erstellt werden, dass u. a. beinhaltet, wann und von wem eine Body-Cam verwendet werden darf. Zudem muss das Filmen an sensiblen Orten (z.B. Sanitätshäuser) ausgeschlossen werden und es braucht eine Dokumentation der technisch-organisatorischen Maßnahmen (TOM) zum Umgang mit personenbezogenen Daten.
Was zeichnet eine professionelle Body-Cam aus?
DSGVO-konform
Professionelle Body-Cams und deren dazugehörige Management Softwares werden entsprechend der geltenden Datenschutzbestimmungen entwickelt und hergestellt. Sicherheitsmitarbeiter absolvieren darauf zugeschnittene Schulungen, um den rechtlichen und technischen Umgang mit den Kameras zu erlernen.
Auf der Body-Cam sind datenschutzkonforme Konfigurationen voreingestellt, die für einen rechtssicheren Umgang und die Wahrung von Persönlichkeitsrechten Dritter sorgen. Aufgenommene Videos lassen sich beispielsweise nicht auf der Kamera selbst abspielen, sondern müssen via Kameraladestation (SmartHub) zunächst verschlüsselt auf einen sicheren Server geladen werden. Nur die im Einsatzkonzept festgelegten Personen können sich Body-Cam Aufnahmen, die an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet werden sollen, anschauen. Folglich können Videos auch nur von diesem Personenkreis gelöscht werden. Ein Löschvorgang auf der Kamera selbst ist untersagt, da sonst beispielsweise ein Polizeibeamter ein für ihn selbst unangenehmes Video direkt auf der Kamera löschen könnte. Body-Cams sollen jedoch auch Beweismaterial liefern, wenn sich eine Einsatzkraft nicht korrekt verhalten hat, sodass aufnehmende und löschende Person nicht dieselbe sein dürfen.
Somit ist es essenziell, Benutzer‑, Rechts‑, und Rollenverteilungseinstellungen in der Body-Cam Management Software vornehmen zu können.
Individuelles Zubehör
Neben SmartHubs wird noch weiteres Zubehör wie Halterungen für einen erfolgreichen Body-Cam Einsatz benötigt (Passendes Zubehör für Body-Cams — NetCo Professional Services GmbH). Bei der Befestigung der Kameras an Uniformen müssen Halterungen individuell beschafft werden, mit Standardprodukten besteht die Gefahr, dass die Body-Cam verrutscht oder gar abfällt, und somit im Ernstfall nicht aufnehmen kann.
Support
Professionelle Body-Cam Anbieter weisen nicht nur ein großes Fachwissen hinsichtlich der Kameras auf, sondern entwickeln passendes und auf den Nutzer zugeschnittenes Zubehör. Oftmals bestehen auch Kooperationen zu weiteren Fachfirmen, um z. B. Halterungen mit besonderen Anforderungen anbieten zu können. Folglich zeichnen sich professionelle Anbieter durch ihren umfangreichen und kundenorientierten (technischen) Support aus. Als deutscher Body-Cam Entwickler bietet NetCo seinen Kunden sogar schnelle und fachkundige Hilfe in der Landessprache an.
Wozu eignen sich „Verbraucher Body-Cams“?
Body-Cams, die von Verbrauchern erworben werden können, weisen die datenschutzrechtlichen Bestimmungen entweder gar nicht oder nicht vollständig auf. Viele im Internet angebotenen Kameras haben keine dazugehörige Software, Videos lassen sich auf dem Gerät selbst abspielen und löschen. Falls eine Software vorhanden ist, sind Einstellungsmöglichkeiten oftmals gering: Benutzer‑, Rechts‑, und Rollenverteilungseinstellungen fehlen.
Zudem gilt zu beachten, dass es meist keinen oder nur fremdsprachigen Kundenservice für „Verbraucher Body-Cams“ gibt, falls Probleme auftreten.
Folglich kann eine „Verbraucher Body-Cam“ aufgrund der genannten Schwachstellen nicht zur Dokumentation und Deeskalation von Konflikt- und Gefahrensituationen eingesetzt werden.
Unserem Kundenservice wird oft die Frage gestellt, ob Body-Cams z. B. bei Nachbarschaftskonflikten zur Sammlung von Beweisen eingesetzt werden können. Bei Privatpersonen gilt: An öffentlichen Plätzen dürfen die Kameras getragen werden. „Permanentes“ Filmen ist allerdings nicht gestattet. Zudem müssen Personen, die gefilmt werden, vor dem Start der Aufnahme ihr Einverständnis ausdrücken. Eine Aufnahme ohne vorherige Einwilligung kann rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Die Verwendung von Body-Cams für Verbraucher zielt folglich auf die Dokumentation von sportlichen und anderen Hobby-Aktivitäten ab, bei denen andere Personen nicht gefilmt werden.
Fazit
Sicherheitsdienste sollten von „Verbraucher Body-Cams“ dringend Abstand nehmen, um die datenschutzrechtlichen Vorgaben eines Body-Cam Einsatzes einhalten zu können. Zudem profitieren Sie von individuell anpassbarem Zubehör und fachkundigem (technischen) Support, wenn sie professionelle Body-Cams einsetzen.