Bodycams haben sich zu einem wichtigen Werkzeug entwickelt, um Transparenz und Deeskalation im Einsatz von Sicherheitskräften zu fördern. Eine Schlüsseltechnologie, die in diesen Geräten integriert ist, ist das sogenannte Pre-Recording. Diese Funktion ermöglicht es, dass die Kamera ständig die letzten Sekunden oder Minuten aufzeichnet, auch wenn die Aufnahmetaste noch nicht betätigt wurde. Dies kann entscheidend sein, um wichtige Ereignisse vor der Aktivierung der Kamera zu dokumentieren.
Was ist Pre-Recording?
Pre-Recording ist eine Funktion in Bodycams, bei der die Kamera kontinuierlich eine bestimmte Zeitspanne vor der eigentlichen Aufnahme speichert. Diese Zeitspanne kann in der Regel zwischen 15 Sekunden und 2 Minuten betragen, je nach Modell und Einstellungen der Kamera. Wenn die Aufnahmefunktion manuell aktiviert wird, werden auch die zuvor aufgezeichneten Sekunden gespeichert. Ansonsten werden sie automatisch gelöscht. Diese Technik stellt sicher, dass auch der Kontext vor einem Vorfall festgehalten wird, was für die Rekonstruktion von Ereignissen und für Beweiszwecke von großer Bedeutung sein kann.
Polizeigesetze und Vorschriften
In den jeweiligen Bundesländern gibt es spezifische Vorschriften, die den Einsatz von Bodycams bei der Polizei regeln. Diese Polizeigesetze decken verschiedene Aspekte ab, darunter auch die Nutzung der Pre-Recording-Funktion. In Deutschland beispielsweise hat die jeweilige Polizei des Bundeslandes eigene Regelungen für den Einsatz von Bodycams, die jedoch allgemein durch das Datenschutzrecht und das Recht auf informationelle Selbstbestimmung beschränkt werden. Es ist wichtig, dass Polizisten transparent und verhältnismäßig handeln, was bedeutet, dass sie über den Einsatz der Kameras informieren müssen und sicherstellen, dass die Aufzeichnungen sicher gespeichert und nur zu legitimen Zwecken verwendet werden.
Anwendung in der privaten Wirtschaft
Auch in der privaten Wirtschaft finden Bodycams mit Pre-Recording-Funktion zunehmend Anwendung, insbesondere in Sicherheitsdiensten, Logistik und Einzelhandel. Unternehmen nutzen diese Technologie, um die Sicherheit ihrer Mitarbeiter zu gewährleisten, Diebstahl zu verhindern und Vorfälle zu dokumentieren. Hierbei gelten ähnliche datenschutzrechtliche Bestimmungen wie im öffentlichen Sektor, insbesondere in Bezug auf die Informierung der betroffenen Personen und die sichere Speicherung der Daten. Der Einsatz von Bodycams durch Private Unternehmen ist datenschutzrechtlich an Art. 6 Abs. 1 lit. f) DSGVO zu messen.
Firmen müssen sicherstellen, dass die Nutzung der Bodycams transparent und im Einklang mit den geltenden Datenschutzgesetzen erfolgt. Dies bedeutet oft, dass über die Aufzeichnung informiert wird und dass klare Richtlinien vorhanden sind, wie die Aufzeichnungen verwendet und gespeichert werden. In einigen Fällen ist es erforderlich, dass die Zustimmung der Mitarbeiter oder Kunden eingeholt wird, insbesondere in Situationen, in denen die Privatsphäre gefährdet sein könnte.