Body-Cams in den Zügen der Mit­tel­rhein­Bahn von Trans Regio

Um die Sicher­heit der Kun­den­be­treue­rin­nen und Kun­den­be­treu­er sowie aller Fahr­gäs­te zu erhö­hen, sind bei der Mit­tel­rhein­bahn der Trans Regio seit August 2021 Net­Co Body-Cams im Ein­satz. Ins­ge­samt fünf Mit­ar­bei­ten­de tra­gen auf der Stre­cke zwi­schen Mainz, Koblenz und Köln nach 19 Uhr leuch­tend gel­be Warn­wes­ten, an denen die klei­nen Kame­ras befes­tigt sind. Die Akti­vie­rung der Body-Cams erfolgt immer dann, wenn es in kri­ti­schen Situa­tio­nen als not­wen­dig erach­tet wird.

Ent­schei­dung für Body-Cam nach Zunah­me von Übergriffen

Anlass für die Ein­füh­rung der Body-Cams war eine Aus­wer­tung der täg­li­chen Berich­te der Mit­ar­bei­ten­den, die eine star­ke Zunah­me von Über­grif­fen und kri­ti­schen Vor­fäl­len ergab. Dar­über hin­aus ist das per­sön­li­che Sicher­heits­ge­fühl eines jeden Fahr­gas­tes wich­tig bei der Fra­ge, ob und wie stark öffent­li­che Ver­kehrs­mit­tel genutzt wer­den und damit ein zen­tra­les Anlie­gen vie­ler ÖPNV-Unternehmen.

Pilot­pro­jekt mit Hindernissen

Ursprüng­lich wur­de das Pro­jekt bereits 2019 ins Leben geru­fen, aber zwi­schen­zeit­lich pan­de­mie­be­dingt aus­ge­setzt, bevor es im Som­mer 2021 wie­der­be­lebt wur­de. Trans Regio gehört damit deutsch­land­weit zu den ers­ten Ver­kehrs­un­ter­neh­men, die beim Mit­ar­bei­ter- und Fahr­gast­schutz auf Body-Cams set­zen. In den bis­he­ri­gen Anwen­dungs­fäl­len erfolgt der Ein­satz von Kör­per­ka­me­ras bis­her nur durch Poli­zei­kräf­te und Sicherheitsdienste.

Bis zum Start des Pro­jek­tes war es aber ein lan­ger Weg, da zuvor neben der Lan­des­da­ten­schutz­be­hör­de Rhein­land-Pfalz auch die Lan­des­da­ten­schutz­be­hör­de Nord­rhein-West­fa­len ihre Zustim­mun­gen geben mussten.

Daten­schutz hat Priorität

Die Ein­hal­tung der DSGVO hat­te sowohl vor dem Start als auch wäh­rend des Pro­jekts höchs­te Prio­ri­tät. Der Betriebs­rat und alle zustän­di­gen Daten­schutz­be­auf­trag­ten des Unter­neh­mens (Trans Regio) und des Lan­des Rhein­land-Pfalz sind in alle Pro­zes­se ein­ge­bun­den und ste­hen dazu im stän­di­gen Austausch.

Anwen­dungs­fäl­le sind klar geregelt

Die Kun­den­be­treue­rin­nen und Kun­den­be­treu­er, die sich zum Test des Body­cam-Ein­sat­zes bereit erklärt haben, wur­den zunächst aus­gie­big im Umgang mit den klei­nen Kame­ras geschult. Wäh­rend der Kon­trol­len befin­det sich die Body-Cam stan­dard­mä­ßig im Stand-by-Modus. In kri­ti­schen Situa­tio­nen wird sie, je nach Bedarf, mit einem Tipp auf den Touch­screen akti­viert. Der Fahr­gast kann sich dann in der Spie­gel­funk­ti­on auf dem Dis­play der Body-Cam sehen. Dabei zeich­net die Kame­ra aller­dings noch nicht auf. Erst dann, wenn die Kun­den­be­treue­rin­nen und Kun­den­be­treu­er den Auf­nah­me­knopf drü­cken und dem Gast signa­li­siert haben, dass sie begin­nen auf­zu­zeich­nen, star­tet die eigent­li­che Auf­nah­me. Die auf­ge­zeich­ne­ten Daten wer­den nur aus­ge­le­sen und dau­er­haft gespei­chert, wenn die Bun­des­po­li­zei das Film­ma­te­ri­al für straf­recht­li­che Ermitt­lun­gen als rele­vant ein­stuft. Bei­spiels­wei­se wur­de eine Auf­nah­me aus dem Jahr 2019 von der Bun­des­po­li­zei Köln ange­for­dert. Dabei ging es um eine Mas­sen­schlä­ge­rei in einem Zug der Mit­tel­rhein­Bahn. Dank der Auf­nah­men konn­te den Ermitt­lungs­be­hör­den gehol­fen wer­den, die Täter zu finden.

Ers­tes Fazit:

Trans Regio beglei­te­te die Ein­füh­rung der Body-Cams durch eine Pla­kat­ak­ti­on mit dem Slo­gan „Denn drei Augen sehen mehr“ und wies bereits über län­ge­re Zeit auf das Pro­jekt in den Zügen hin und sen­si­bi­li­sier­te die Fahr­gäs­te dafür. Ein ers­tes Feed­back ergab, dass sich sowohl die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter als auch die Fahr­gäs­te durch die Body-Cams siche­rer füh­len und acht­sa­mer in ihren Ver­hal­tens­wei­sen sind.

Weitere Beiträge: